Berner Münster
Das Berner Münster St. Vinzenz von Saragossa ist das grösste und bedeutendste Kirchengebäude der Stadt Bern. Es wurde im Stil der Gotik erbaut und gehört zu jenen gotischen Kirchen, die erst im 19. Jahrhundert nach Aufkommen der Romantik vollendet werden konnten.
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Baugeschichte
Der Grundstein zu dem unter dem Patrozinium des Vinzenz von Saragossa stehenden Münster wurde 1421 gelegt. Zuvor hatte dort schon die Leutkirche gestanden, eine bei der zähringischen Stadtgründung um 1190 errichtete und 1276 neu erbaute romanische Kapelle.
Der erste Werkmeister beim Bau des neuen Münsters war Matthäus Ensinger . Sein Nachfolger, der Steinmetz Erhardt Küng schuf zwischen 1460 und 1480 die Figuren der Hauptvorhalle sowie das weltbekannte Münsterportal.
Das Münsterportal
Die 47 fein gearbeiteten Sandsteinfiguren des Münsterportals stellen das Jüngste Gericht dar und sind weltberühmt. Wegen der Luftverschmutzung im 20. Jahrhundert mussten die Figuren durch Kopien ersetzt werden. Die Originalfiguren wurden restauriert und sind im Historischen Museum Bern ausgestellt.
Turm, Fenster, Chorgestühl und Glocken
Der Turmbau wurde 1521 auf der Höhe des untern Achtecks (knapp 61 m ) unterbrochen und erst von 1889 bis 1893 zur Höhe von gut 100 m vollendet. Noch heute wohnt auf dem Turm ein Turmwächter; bis weit ins 20. Jahrhundert hinein hatte er die Aufgabe, Brände zu melden.
Die spätgotischen Chorfenster stammen aus der Zeit zwischen 1441 und 1455 , und das Chorgestühl wurde zwischen 1522 und 1525 von Jacob Ruess und Heini Seewagen angefertigt. Eine der neun Glocken, die Grosse Glocke aus dem Jahr 1611 , ist die grösste Glocke der Schweiz Gewicht 11 t. Südlich vor dem Münster zur Aare hin liegt die Parkanlage der Münsterplattform.
Rudolf von Bern
Bereits in der Leutkirche war das Grab des Knaben Rudolf von Bern verehrt worden, der am 17. April 1294 angeblich Opfer eines jüdischen Ritualmordes geworden war. Seine Gebeine wurden in den Kreuzaltar des neuen Münsters übertragen, beim Bildersturm im Jahre 1529 jedoch wieder aus dem Münster entfernt und ausserhalb der Kirche begraben.
Bekannte Münsterpfarrer
- 1777 bis 1803 : Johann David Wyss
- 1860 bis 1873 : Carl Albrecht Reinhold Baggesen (seit 1825 Hilfspfarrer am Münster)
- 1903 bis 1922 : Wilhelm Hadorn
- 1946 bis 1968 : Walter Lüthi
Bekannte Münsterbaumeister
- Abraham Dünz (1630-1688), ab 1660 Werkmeister an der Bauhütte des Berner Münsters
- Karl Indermühle (1877-1933), ab 1900 Leiter der Münsterbauhütte
Hauptmaße
- Gesamtlänge: 84 m
- Gesamtbreite: 34 m
- Gewölbehöhe: 21 m
- Turmhöhe viereck: 46 m
- Turmhöhe gesamt: 101 m
Weblinks
- Homepage des Berner Münsters
- Band zum Berner Münster in der Reihe "Kunstdenkmäler des Kantons Bern"
- Detaillierte Infos über das Berner Münster auf g26.ch
- Website der Berner Münster-Stiftung
Kategorien : Bauwerk in Bern | Wahrzeichen | Kirchengebäude im Kanton Bern | Gotisches Bauwerk
Wikipedia
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